Hola,
jetzt hab ich bereits meine erste nacht und meinen ersten tag in meiner gastfamilie verbracht :)
aber fangen wir erst mal von vorne an, am Dienstag ging es dann auf dem orientation seminar richtig mit programm weiter:
ueber die drei tage haben wir, aehnlich wie auch schon auf den vorbereitungs-seminaren in deutschland ueber werte, ueber freiwilligen dienst und ueber den klassiker vorurteile gesprochen, neu waren aber die einheiten, in denen es zb um die „do’s and donts“ in ecuador ging (wann man besser ein taxi (und zwar ein registriertes ;) )nimmt, die hier uebrigens sehr billig sind, an welchen orten, man vorsichtig sein sollte, und welche man am besten nur mit guide besucht usw usw…) oder aber, mein persoenlicher absoluter favorit, „the ecuadorian reality“: dazu hatte das VASE einen jungen (anfang 30) politik professor von der katholischen universitaet quitos „engagiert“, der ca 1,5 stunden ueber ecuadors geschichte, wirtschaft, politik und gesellschaft sprach, einfach sooo interssant!!!! Und vor allem auch ein richtig guter vortrag, alles auf englisch (wie eigentlich das ganze seminar), total lustig und „mitreisend“ :) ein absoluter hoehepunkt des seminars!!
Ansonsten hatten wir noch eine „schnitzeljagd“ durch quito, bei der wir uns in 4er gruppen mit dem bus-system und dem stadtplan von quito vertraut machen konnten und gleichzeitig mehr von der stadt zu sehen bekamen
Nach diesem nun etwas besseren einblick, wuerde ich quito vor allem als „lebhaft“ beschreiben:
Ueber die sicherheit kann ich mir zwar natuerlich noch kein abschliesendes bild machen, allerdings denke ich mal, dass ich wohl eher beim ueberqueren einer strase ums leben komme, als durch kriminelle
wie die ecuadorianer auto fahren, das ist naemlich kriminell… ;)
Ihr braucht euch jetzt aber keine sorgen zu machen, ich pass schon auf mich auf
Ansonsten is quito eigentlich relativ gruen und nicht unschoen, mit einigen groeseren parks und breiten, begruenten mittelstreifen
Als weiteren „aktiv-programmpunkt“ hatten wir am Donnerstag abend unsre erste salsa-stunde in ecuador, dazu kamen eine frau und ein mann von einer oertlichen tanzschule und uebten mit uns ein par tanzschritte ein, nach dieser erfahrung, weis ich um so besser, wieso ich in deutschland nie einen tanzkurs belegt habe, es ist einfach nicht meine staerke… ;)
Um so erstaunlicher ist es daher, dass ich die naechsten tage und wochen jetzt wohl noch weitere tanzstunden nehmen werde :D
Zu meiner verteidigung muss ich sagen, es war wohl ein gewisser gruppenzwang, da nun fast alle der freiwilligen daran teilnehmen und ich mich dann von meiner schweizer tanzpartnerin dieses abends, die ungefaehr genauso begabt ist wie ich ;), breitschlagen hab lassen, ebenfalls mit zu machen
Vielleicht auch noch erwaehnenswert ist der programmpunkt „travel“, bei welchem uns die teamer super ueber ecuador und seine besten spots aufklaerten, ich sag blos so viel, ich hab hier noch einiges vor… ;)
Ueberhaupt bestand die gruppe wieder aus (fast^^) durchweg coolen leuten, die sich alle super verstanden
Mit meinem zimmer-partner felix moechte ich evtl hier am wochenende fussball spieln, ob mit andren freiwilligen in quito im park, oder sogar in einem verein, wir werden es sehn :)
Die „teamer“ (= VASE-mitarbeiter) waren auch total super: zwei hauptamtliche (gina, belen) +lasse, ein weltwaertsler, der bereits seit januar seinen freiwilligen dienst im buero ableistet und noch kai, ein praktikant, der hier vor 2 jahren selber freiwilliger war
Gestern (Freitag) abend, kamen wir dann schlussendlich in unsre gastfamilien
Manche wurden von ihrer familie direkt am orientation-camp abgeholt, andere, u.a. ich wurden von gina in einem kleinen bus „ausgeliefert“ ;)
Als nur noch ich und eine weitere freiwillige im bus waren, meinte der bus ploetzlich, ihm muesse mal der gang raus springen, nich cool… :(
Naja, halb so wild, wir warteten ca ne halbe stunde, bis dann jemand anderes mit einem auto kam, um uns noch endgueltig zu unsren familien zu bringen
Und da war ich dann gestern abend, in meiner gastfamilie: azalea (mutter), die auch lehrerin in dem projekt ist, in dem ich arbeiten werde, maria, und daniela, meine 18 und 16-jaehrigen gastschwestern, die, wenn ich es richtig verstanden habe :), noch zur schule gehen
Zunaechst musste ich feststellen, dass ich in einer art „gated comunity“ lebe, was ich urspruenglich eigentlich eher nicht wollte, da ich dachte, dass es wahrscheinlich nicht soo viel mit der ecuadorianischen realitaet zu tun hat
(Es erinnert echt stark an „arroyo blanco“ aus dem buch „tortilla curtain“ von t.c.boyle, das wir im englisch-lk gelesen haben)
Aber mei, ich habe mich damit nun angefreundet und kann damit leben, wegen der sicherheit brauch ich mir hier zu hause und in der nachbarschaft nun jedenfalls keine sorgen zu machen, und leute werde ich wahrscheinlich sowieso eher in meinem projekt und anderswo kennen lernen, als in der nachbarschaft
Dafuer habe ich ein verdammt cooles zimmer, unterm dachgibel, mit eigenem kleinen bad und grosem bett, ich glaube hier kann ich mich problemlos ein jahr lang daheim fuehlen :D
Das mit dem spanisch gestaltet sich, wie zu erwarten war, etwas schwierig ;)
Verstehen tu ich es eigentlich einigermasen, selber sprechen is aber bisher nur schwer drin, maria, meine aeltere gastschwester kann aber relativ gut englisch, weshalb ich nicht verhungern werde und auch nicht alles aufmalen oder pantomimisch darstellen muss ;)
Heute fuhr ich mit meinen beiden gastsschwestern mit dem bus nach quito (ca 30-40min), damit ich am Montag weis, wie ich zum treffpunkt komme, von wo aus ich dann mit den andren freiwilligen zu meiner spanisch schule gehe
In der stadt liefen wir dann ein wenig herum, gingen durch einen der grosen parks, sie erklaerten mir einiges und am ende gingen wir ins kino
Wir schauten uns „el ninos de china“ („the children of china“) an, einen wirklich bewegenden film, ueber waisenkinder in china waehrend des zweiten weltkriegs und der angriffe japans
Ich konnte den film auch problemlos verstehen, da in ecuador filme im englischen original mit spanischem untertitel ausgestrahlt werden (was ich uebrigens fuer deutschland auch sinnvoll faende, so lernt jeder englisch beim normalen kino-besuch ;) )
Zu den bussen noch kurz ein wort, chaos und unordnung beschreiben es wahrscheinlich noch schlecht… :)
Fahrplan gibt es keinen, wie auch, ohne haltestellen ;), man haelt den bus, den man nehmen moechte einfach mit einem handzeichen wie ein taxi an
Der heranbrausende bus wird langsamer, stoppt kurz, man springt auf die plattform und der bus faehrt sofort weiter, das aussteigen geht genauso, man drueckt, wie in muenchen, einfach einen knopf, allerdings wo immer man moechte
Ich glaube aber, dass man sich an das komplett andere „system“ durchaus gut gewoehnen kann, und da eine busfahrt mit 25 cent extrem billig ist, kann man sich wirklich nich beklagen (zumal ich damit zb flexibler und unabhaengiger bin als in neuseeland :) )
Naechste woche geht es dann am Montag morgen los mit dem spanisch unterricht, am Mittwoch werden wir (= alle freiwilligen) uns gemeinsam die altstadt quitos anschaun, und kommenden Samstag werden wir dann unseren tagesausflug zum indio-markt nach otavalo, 2 stunden noerdlich von quito machen, da freu ich mich schon riesig drauf
So, des reicht jetzt mal wieder fuers erste, vielleicht las ich ende der woche mal wieder was von mir hoeren, wenn der spanisch unterricht bereits in vollem gange ist und ich mir quito noch naeher angesehen habe
Bis dahin,
hast luego, moritz
ps: mein arbeitskollege yannis is ein echter spasvogel und total nett, ich glaub wir werden gut miteinander auskommen :)
Neee, neee. Kommentare im Gästebuch find ich doof.
AntwortenLöschenDa versteht doch keiner, wenn ich Dich dazu beglückwünsche, mit den Busen in Ecuador zurechtzukommen....netter Verschreiber!